„An den Zäunen rüttelnd“
Eröffnung: Freitag, 9. September 2022, 18 Uhr
Ausstellungsdauer: 10. September bis 26. November 2022
Mit Werken von Stephan Conrady, Benedikt Grahl, Pravdoliub Ivanov, Valio Tchenkov und Lisa Walker.
Artist Talk:
mit Lisa Walker, Stephan Conrady und Valio Tchenkov, Samstag 10. September, 18 Uhr
Salonprogramm:
Donnerstag, 22. September, 20 Uhr. Trio Coriolis
Samstag, 19. November, 20 Uhr. "The Loop Sessions", Gregor Hübner, Violine, Loop Machine
Insert:
Mittwoch, 9. November, "again, again and again", Performance von Ragani Haas (in Anwesenheit von Joan Jonas)
Die Ausstellung "An den Zäunen rüttelnd" entstand aus Gesprächen mit Valio Tchenkov.
Sie eröffnete am Freitag, den 9. September, gemeinsam mit allen Münchner Galerien zur OpenArt
Widersprüche, Widerständigkeit und Grenzziehungen zwischen ästhetischen Positionen und Sparten in der Kunst beschreiben den Themenkomplex der von Valio Tchenkov kuratierten Gruppenausstellung. Es geht um Diskrepanzen zwischen Werk und Künstler, über Fragen des "guten" Geschmacks bis hin zu politischen Gedanken –Überlegungen zu Vorstellungen von politischer Korrektheit, kritischem Denken, Wachsamkeit und Mut eingeschlossen. Wenn die gegenwärtigen Debatten auf Wellen des Mainstreams surfen und gerade Künstler sich politischen Entwicklungen vorauseilend gehorsam andienen gerät die Freiheit zu Denken ins Hintertreffen, wird Kunst zur Gunst.
Uns interessierten die Gegensätze, aber auch unvermutete Möglichkeiten von Brücken und Verbindungen. Valio Tchenkov kuratierte die Ausstellung mit Werken von fünf Künstlern: Stephan Conrady, Benedikt Grahl, Pravdoliub Ivanov, seinen eigenen und den un-wearables, Schmuckstücken und Objekten an der Grenze zwischen 'Kunst und Juwelen' von Lisa Walker.
Die neuseeländische Künstlerin Lisa Walker die Grenzen zwischen Schmuck und Kunst verschwimmen lässt, wird am Samstag, den 10. September, um 18 Uhr in BELLEPARAIS in einem Artist Talk zu erleben sein, den wir gemeinsam mit Lisa Walkers Galerie von Olga BIRO veranstalten. (Herzlichen Dank an unsre Freunde Olga und Kinga Zobel-Biro!).
Lisa Walker, Park, 2002, Karton, Kunststoff, Lack
Am Donnerstag, den 22. September, um 20 Uhr hören Sie in BELLEPARAIS - Salon das Trio Coriolis (Thomas Hofer, Violine, Klaus-Peter Werani, Viola und Hanno Simons, Cello). Dieser Abend ist eine Art Aufwärmer zur neuen Kunstsaison und fürs MGNM Musikfest am 24. September im Schwere Reiter. Auf dem Programm stehen Jean-Pierre Guézec (1934-1971) –Trio (1968), Klaus Karl Hübler (1956-2018) – "Queneau und ich", 2. Streichtrio (1996/1997) mit Tonband und Iannis Xenakis (1922-2001) – Ikhoor (1978).
Wie treffend diese Konstellation ist zeigt sich etwa in „Queneau und ich“ (1996/97) für Streichtrio und Tonband, in der sich Klaus K. Hübler mit einem Text des großen Sprachexperimentators Raymond Queneau auseinandersetzt, in dessen Werk es um Bedingungen schöpferischer Tätigkeit, Stil und Nicht-Stil geht.
Lisa Walker, Sport 2017, Fußball, Tennisball, Faden
Gregor Hübner, Loop Sessions auf der Fensterbühne in BELLEPARAIS
Am Samstag, den 19. November läßt der New Yorker Jazzgeiger Gregor Hübner eine neue Ausgabe der Loop Sessions hören. Die Loop Sessions sind eine Konzertreihe, bei der Gregor Hübner mit einem Loop-Recorder allein auf der Bühne steht. Er nimmt Momente während seines Spielens auf und kann sie umgehend wieder abspielen, übereinanderlegen und durch neue ergänzen. So ist er nicht nur Solist und Interpret, sondern wird zugleich DJ seiner eigenen Performance. Mit Improvisationen und Kompositionen tastet er Grenzen ab, etwa zwischen lateinamerikanisch inspiriertem Jazz sowie klassisch traditioneller oder zeitgenössischer Musik. Hörgewissheiten geraten ausser Kraft, wenn es beim Latin knirscht und beim Knirschen groovt. Zum Schluss traut man seinen Augen nicht, dass immer noch nur ein Solist auf der Bühne steht. Ein SWR- Fernsehportrait des Geigers gibt es hier.
Umgeben von "non-wearables", den Schmuck-Stücken von Lisa Walker, "non-works", den Fotos von Pravdoliub Ivanovs sowie den Zeichnungen und Gemälden von Benedikt Gahl, Stephan Conrady und Valio Tchenkov sind solche Grenzgänge in bester Gesellschaft.
Pravdoliub Ivanov, Detail aus der Installation "Walking in His Shoes", 2012